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Wir wurden gegen 16 Uhr von Herrn Jörg Reuer begrüßt.
Er zeigte uns das modere Polizeipräsidium.
Es steht auf dem großen Gelände der ehemaligen Chemischen Fabrik Kalk (CFK).
In den 90er Jahren wurde dieser Betrieb geschlossen und mehrere Tausend Arbeiter standen auf der Straße. Die Folge war, dass Kalk zu einem wenig geschätzten Kölner Vorort wurde mit allen sozialen Problemen, die es nur gibt.
Auf höchster politischer Ebene haben die Politiker dann beschlossen diesen Stadtteil wieder attraktiver zu machen und so zog dann als Erster das Polizeipräsidium hierher.
Geblieben ist nur der ehemalige Wasserturm, er soll als Industriedenkmal erhalten bleiben. Das umliegende Gelände ist zu einem attraktiven Ort geworden
In dem Polizeipräsidium arbeiten ca. 960 Beamte und Angestellte.
Hier sind u.a. die Kriminalkommissariate und Fachdienststellen, z.B. die zentrale Einsatzleitstelle untergebracht.

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Nach einer Einführung über die Zuständigkeiten führte uns Herr Reuer zu dieser zentralen Leitstelle.
Es ist ein großer Raum mit modernsten Einrichtungen.
Er wird aber nur bei Großeinsätzen genutzt. Gleich daneben gibt es einen etwas größeren Raum der Tag und Nacht besetzt und in Betrieb ist.
Hier kommen an vielen Arbeitsplätzen die Anrufe für die Notrufnummer 110 an.
Alle erforderlichen Angaben von Hilfesuchenden werden sofort aufgenommen und auf ihre Plausibilität geprüft. Man stellt sofort die Rufnummer des Anrufenden fest.
Alle Rufnummern, auch gesperrte Nummern, können sofort erkannt werden.
Es werden dann Funkstreifenwagen über Funk sofort zur Einsatzstelle geleitet.
Während vom Funkstreifenwagen die Übernahme bestätigt wird, werden parallel in der Leitstelle alle weiteren Maßnahmen koordiniert, z.B. wird über die Direktleitung zur Feuerwehr der Einsatz von Rettungskräften veranlasst.
Bei allen Einsätzen aus besonderem Anlass, z.B. einer größeren Schadenslage, Banküberfall, Eisenbahnunglück oder Erpressung mit Geiselnahme übernimmt der speziell ausgebildete Polizeiführer die Verantwortung.
Er sorgt dafür, dass alle 16 Plätze in dem Raum der Zentralen Leitstelle besetzt sind. Das heißt, er muss die Kollegen ggf. aus ihrer Freizeit herbeirufen. Er muss ggf. den Einsatz von Spezialkommandos veranlassen.
Bei größeren Einsätzen muss die Arbeit mehrerer Leitstellen koordiniert werden. Das ist heute gut möglich, weil man die an Ort und Stelle gemachten Bilder vom Einsatzgeschehen über 15 verschiedene Leitfelder überspielen kann. Auch Bilder, die vom Hubschrauber aus gemacht werden, oder auch die von der Presse gemachten Fotos werden direkt an die Zentrale Leitstelle übertragen.
Über Funkkreise hat man unmittelbare Verbindung zum Tatort und den dortigen Behörden und der Polizei vor Ort.

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Es kommen innerhalb weniger Minuten hunderte von Informationen an, aufgrund derer eine genaue Lagefortschreibung veranlasst werden kann.
Auf unserem weiteren Weg durch die Gänge sahen wir an den Wänden im Flur sehr schöne große Fotos von Einsätzen der Polizei.
Den Bereich, den wir dann im Parterre besuchten heißt: PGD=Polizeigewahrsamsdienststelle.
Hier werden in der sog. Bildstelle die erkennungsdienstlichen Behandlungen durchgeführt. Alle Kölner Festnahmen kommen hierher nach Kalk. Es sind im Schnitt 30-50 Personen täglich, im Jahr ca. 14 000.
Mit über 1.200 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten ist die Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz die personell stärkste des Polizeipräsidiums Köln

Man sagt übrigens nicht, die oder der Gefangene, sondern es sind vorüber gehend Festgenommene, die bis zu 48 Stunden im Gewahrsam bleiben können. Je nach Fall bringt man sie in Sammel- oder Einzelzellen unter.
Man hat hier 66 Zellen!
Es muss innerhalb dieser Zeit alles geprüft und aufgenommen werden.
Jeden Tag ist ein Richter anwesend, der die Fälle durchprüft und entscheidet, ob man den Betreffende auf freien Fuß setzen kann oder nach Ossendorf zur Haftanstalt muss.

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Wir konnten einig leere 4,5qm große Einzelzellen besuchen, die sehr sauber und zweckmäßig eingerichtet sind.
Jede Zelle hat eine Toilette. Die Fenster sind im Innenraum verglast und von außen vergittert. Die Sammelzellen sind ja nur für stundenweisen Aufenthalt gedacht.
Die Ausnüchterungszellen sind Einzelzellen mit entsprechend eingerichteter Liegemöglichkeit. Das Bett ist sehr niedrig, damit niemand heraus fallen kann.
An der Türaußenseite hängt ein Blatt Papier, der sog. Kontrollnachweis, in den jede Kontrolle im ½ stündigem Rhythmus eingetragen wird. Bei Suizid- gefährdeten sogar alle ¼ Stunde.
Durch die Klappe in der Türe wird das Essen gereicht.
Die Schuhe bleiben vor der Tür stehen.

Wir verließen den Bereich von Kalk-atraz -- scherzhaft so genannt nach der in der Bucht von San Franzisko gelegenen Gefängnisinsel Alcatraz-- und kamen wieder als freie Bürger in die große Empfangshalle.
Wir hatten eine sehr gute und weitreichend informierende Führung und dankten Herrn Reuer sehr herzlich dafür.

Bilder und Text loewi (mati2003)

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Bilder und Text löwi

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